Neue Paradigmen und Arbeitsweisen: die Auswirkungen von ChatGPT & Co.

Generative KI revolutioniert die Unternehmenslandschaft, verändert unsere Arbeitsweise und eröffnet neue Möglichkeiten. In einer Welt, in der KI-Systeme erste Entwürfe generieren, verschiebt sich die Rolle der Mitarbeitenden von Autoren zu Redakteuren. KI erfordert und ermöglicht kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklung. Rollen werden neu definiert, mit einem Fokus auf menschlichem Urteilsvermögen, Kreativität und Einfühlungsvermögen. Die Werkzeuge, die wir verwenden, ändern sich, da KI eine Schlüsselkomponente für sämtliche Arbeitsbereiche wird.

Diese Veränderungen wirken sich auf jeden Aspekt des Unternehmenslebens aus. Unternehmen sollten proaktiv und gründlich mit ihnen umgehen. Diejenigen, die den Wandel akzeptieren und lernen, die Leistungsfähigkeit der generativen KI zu nutzen, werden erfolgreich sein. Dieser Blog-Beitrag untersucht die Veränderungen und ihre Auswirkungen auf unsere Arbeitsweise und greift dabei unterschiedliche Aspekte auf.

Arbeitsweise

Die Arbeitsweise ändert sich beim Einsatz von generativer KI grundlegend. Dieser Abschnitt beschreibt die Verschiebungen, die sich daraus ergeben.

Vom Autor zum Redakteur: Durch den Einsatz generativer KI werden Mitarbeitende von primären Erstellern (Autoren) von Inhalten zu Redakteuren. Die KI generiert erste Entwürfe oder Vorschläge, die von den Mitarbeitenden verfeinert und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Dies reduziert deutlich die Arbeit beim Erstellen von Ergebnissen und führt zu erhöhter Effektivität und Kreativität.

Von vordefinierten Ergebnissen zur Anpassung von Vorschlägen: Oft haben wir eine feste Vorstellung davon, was am Ende als Ergebnis entstehen soll. Mit generativer KI wird dies variabler. Die KI liefert Vorschläge, die abgeändert und verbessert werden können. Dadurch entsteht ein flexiblerer und iterativer Ansatz zur Zielerreichung, und die Ergebnisse sind oft anders (und besser) als bei vorher festgelegten Resultaten. Gleichzeitig erfordert dies auch, sich auf einen anderen Weg und ein anderes Ziel einzulassen.

Delegieren von Aufgaben an die KI anstatt alles selbst zu erledigen: routinemäßige und sich wiederholende Aufgaben können an die KI übergeben werden. Dadurch kann man sich auf komplexere und interessantere Aufgaben konzentrieren, was zu einer höheren Produktivität und Arbeitszufriedenheit führt.

Sofortiger Start ohne von Null anzufangen: Anstatt Aufgaben von Grund auf neu zu beginnen, können Mitarbeitende die Ergebnisse der generativen KI nutzen, um sofort loszulegen. Die KI liefert einen Ausgangspunkt, auf dem aufgebaut werden kann. Dies reduziert den Zeitaufwand und die Arbeitslast bei der Übernahme neuer Aufgaben.

Von manueller Arbeit zur Automatisierung: Generative KI automatisiert viele manuelle Aufgaben, was zu erhöhter Effizienz und Genauigkeit führt. Dadurch können sich Mitarbeitende auf Aufgaben konzentrieren, die menschliches Urteilsvermögen und Kreativität erfordern, wodurch die menschlichen Talente effektiver genutzt werden.

Zusammenarbeit

 Auch in der Zusammenarbeit mit anderen entstehen Veränderungen durch den Einsatz generativer KI. Dies gilt sowohl innerhalb des Unternehmens, als auch in Bezug zu externen Dienstleistern.
 
 

Von Abhängigkeit zu Autonomie: Generative KI stattet Mitarbeitende mit den erforderlichen Werkzeugen aus, um autonomer zu arbeiten. Sie können KI nutzen, um Erkenntnisse zu gewinnen, Dokumente zu erstellen und Routineaufgaben zu automatisieren. Dadurch reduzieren sie ihre Abhängigkeit von anderen und übernehmen mehr Verantwortung in ihrem Arbeitsbereich.

Von externer Auslagerung zur umfassenden Eigenleistung: Generative KI ermöglicht Unternehmen und Mitarbeitenden, ein breiteres Spektrum von Aufgaben selbst zu übernehmen, die zuvor ausgelagert wurden. Dies erhöht die Flexibilität und stärkt die Fähigkeiten der Mitarbeitenden.

Von Teamarbeit zu eigenständigem Arbeiten: Während Zusammenarbeit weiterhin wichtig bleibt, fördert generative KI auch autonomes Arbeiten. Sie reduziert den Bedarf an fortlaufender Zusammenarbeit, was zu einer gesteigerten Produktivität führt und die Reibungsverluste durch Abstimmungen und Brüche in der Erarbeitung von Ergebnissen reduziert. Die so verminderte Gelegenheit zur Teamarbeit wird wettgemacht durch mehr gemeinsame übergreifende Aufgaben und flexibles rollenübergreifendes Arbeiten.

Wissen und Lernen

Im Bereich Wissen und Lernen bewegen wir uns von statischen Zuständen und langwierigen Veränderungen hin zu dynamischen Veränderungen und flexiblen Möglichkeiten. Wissen kann schnell und punktgenau erworben werden, und es gibt individuelle und umfassende Möglichkeiten des Know-How-Aufbaus.
 
 

Von statischem Wissen zu kontinuierlichem Lernen: In der Ära der generativen KI wird Wissen zu einem dynamischen Gut. In sämtlichen Fachbereichen kann sich Wissen mit Hilfe von KI schnell und umfassend angeeignet werden. Es gilt daher, eine Kultur des lebenslangen Lernens und der kontinuierlichen Entwicklung im Unternehmen zu fördern.

Von der Anwendung vorhandenen Wissens zur Entwicklung neuer Erkenntnisse: Mitarbeitende nutzen nicht mehr nur ihr bestehendes Wissen. Durch die Unterstützung generativer KI gewinnen sie kontinuierlich neue Erkenntnisse, treffen fundiertere Entscheidungen und entwickeln neue innovative Lösungen.

Vom statischen, langwierigen Wissensaufbau zum gezielten Know-How-Aufbau mit einem KI-Tutor: Bisher waren Lernangebote typischerweise statisch und nicht auf den Lernenden zugeschnitten. Generative KI verändert den Lernprozess grundlegend. Sie agiert als Tutor, der personalisierte Lernerfahrungen bietet und es den Mitarbeitenden ermöglicht, neue Fähigkeiten schnell und individualisiert zu erwerben.

Von der Informationssuche zum Dialog mit KI: Generative KI verändert auch die Art und Weise, wie Mitarbeitende Informationen gewinnen. Anstatt nach Informationen zu suchen, können sie einen interaktiven Dialog mit der KI führen. In dem Dialog können flexibel und iterativ unterschiedliche Aspekte eines Themas exploriert werden, und es müssen nicht überflüssige Informationen gesichtet und durchgearbeitet werden. Dies macht den Prozess interaktiver, persönlicher und effektiver.

Rollen

Durch die flexiblen Möglichkeiten und die Unterstützung der KI, die jedem Einzelnen zur Verfügung stehen, verändern sich die Aufgaben und Rollen im Unternehmen hin zu einer größeren Variabilität.
 
 

Von festgelegten Verantwortlichkeiten zu flexiblen Rollen: Generative KI ermöglicht eine Verlagerung von starr definierten Verantwortlichkeiten zu flexibleren Rollen. Mitarbeitende können eine Vielzahl von Rollen übernehmen, je nach ihren Interessen und den sich entwickelnden Bedürfnissen des Projekts oder Teams.

Vom festen Umfang zu dynamischen Aufgaben: Mit generativer KI wird der Umfang der Arbeit dynamischer. Die starren Zuordnungen von Aufgaben und Stellen werden fluide, und es wird übergreifend gearbeitet. Mitarbeitende können sich mit unterschiedlichen Aufgaben befassen, was zu einer abwechslungsreicheren und engagierteren Arbeitserfahrung führt.

Vom Wissensarbeiter zur Führungsrolle: Mitarbeitende übernehmen in Bezug auf die KI eine Führungsrolle, indem sie Aufgaben planen und die KI anleiten, um sie so zum Erreichen der gewünschten Ergebnisse zu führen.

Vom Neuling zum Wissenden: Generative KI beschleunigt den Lernprozess und ermöglicht es neuen Mitarbeitenden, schnell Wissen und Erfahrung zu erwerben. Dies kann zielgerichtet und individuell passieren. Dadurch reduziert sich die Einarbeitungszeit, und die Erfahrungslücke zwischen „alten Hasen“ und „Neulingen“ wird reduziert.

Vom Fachexperten zum Multi-Domain-Experten: Generative KI ermöglicht es Mitarbeitenden, ihr Fachwissen über einen einzelnen Bereich hinaus zu erweitern, und so zu Experten in unterschiedlichen Themen zu werden. Dies ermöglicht vielfältigere und innovativere Betätigungsmöglichkeiten führt.

Systeme und Software

Generative KI bietet Schnittstellen in natürlicher Sprache, und Tools wie ChatGPT sind für viele unterschiedliche Aufgaben einsetzbar. Durch die Nutzung von Plugins können spezifische Fähigkeiten integriert werden. Weiterhin gibt es die Möglichkeit der automatisierten Kopplung von Systemen über Schnittstellen (z.B. über das Zapier-Plugin), und selbst autonome Systeme, die eigenständig komplexe Aufgaben planen und arbeiten, sind bereits verfügbar (AutoGPT).
Durch die o.g. Möglichkeiten entwickeln wir uns weg von Applikationen mit komplexer Bedienung, die nur einen (begrenzten) Einsatzbereich haben, hin zu einer Welt, in der Aufgaben in natürlicher Sprache gestellt werden, die dann eigenständig und automatisiert von KI abgearbeitet werden.

Von spezifischer monolithischer Software zu modularen KI-Tools: Der Einsatz generativer KI bedeutet eine Abkehr von spezifischen, monolithischen Softwaresystemen hin zu modulareren KI-Tools. Diese Werkzeuge können auf verschiedene Weise kombiniert werden, um den individuellen Anforderungen eines jeden Projekts oder einer jeden Aufgabe gerecht zu werden, und bieten so mehr Flexibilität und Effizienz.

Von statischen Systemen zur flexiblen Nutzung: Traditionelle Softwaresysteme sind oft statisch und starr. Im Gegensatz dazu sind generative KI-Tools für den flexiblen Einsatz konzipiert und passen sich an die Bedürfnisse des Benutzers und die jeweilige Aufgabe an. Dies ermöglicht eine dynamischere und freiere Arbeitsweise.

Von komplexen Benutzeroberflächen zur Verwendung natürlicher Sprache: Generative KI verwendet natürlichsprachliche Schnittstellen, die intuitiver und einfacher zu bedienen sind als herkömmliche komplexe Benutzeroberflächen. Dies verringert die Lernkurve und macht es leichter, die Möglichkeiten der KI zu nutzen. Tiefgehende Spezialkenntnisse für die Bedienung einer Applikation sind nicht mehr notwendig.

Vom hohen Betriebsaufwand zur Ergebnisorientierung: Der Betrieb herkömmlicher Softwaresysteme kann einen erheblichen Aufwand und technisches Fachwissen erfordern. Mit generativer KI verlagert sich der Schwerpunkt von der Bedienung des Tools auf das Erzielen von Ergebnissen. Mit KI verschwindet die Komplexität der Nutzung, so dass man sich voll auf die Ergebnisse konzentrieren kann.

Fazit

Generative KI revolutioniert die Unternehmenslandschaft, verändert Rollen und Verantwortlichkeiten und transformiert unsere Arbeitsweise. Mitarbeitende agieren nicht mehr nur als Ersteller, sondern werden zu Redakteuren und Anleitern für eine KI. Sie modifizieren und verbessern KI-Vorschläge und delegieren Routineaufgaben an eine KI, was ihre Effizienz und Kreativität steigert.

Die Zusammenarbeit entwickelt sich durch generative KI weiter und fördert vermehrt autonomes Arbeiten. Unternehmen und Einzelpersonen können ein breiteres Spektrum von Aufgaben bewältigen, was zu erweiterten und neuen Möglichkeiten führt.

Wissen und Lernen werden dynamisch. Kontinuierliches Lernen wird zur Norm, wobei generative KI als Tutor fungiert und personalisierte Lernerfahrungen bietet. Der Prozess der Informationssuche und Recherche ändert sich hin zu einem Dialog mit KI, bei dem Fragen gestellt und Antworten gegeben werden.

Rollen werden flexibler, und Mitarbeitende passen sich den Anforderungen von Projekten und Teams an. Sie übernehmen eine Führungsrolle in Bezug auf KI, indem sie Aufgaben planen, die KI anleiten und sie zur Erreichung der gewünschten Ergebnisse nutzen.

Statt der Nutzung von komplexen Systemen und Applikationen werden Aufgaben in natürlicher Sprache gestellt und von KI automatisiert abgearbeitet.

Diese Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen. Unternehmen sollten eine Kultur des kontinuierlichen Lernens pflegen, flexible Rollen fördern und die Möglichkeiten der generativen KI zur Steigerung von Effektivität und Innovation nutzen. Mitarbeitende sollten sich neue Arbeitsweisen aneignen, sich kontinuierlich weiterbilden und lernen, effektiv mit KI zu arbeiten.

Die erfolgreichen Unternehmen der Zukunft werden jene sein, die sich diesen Veränderungen frühzeitig stellen und die Potenziale der generativen KI proaktiv und konsequent nutzen.

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